Neues Förderungsprogramm für MINT-Regionen

Bundesminister Martin Polaschek besuchte am 13. August 2024 die MINT-Region Obersteiermark, deren Koordinationsstelle an der Montanuniversität Leoben angesiedelt ist. Dabei kündigte er an, dass das Engagement der MINT-Regionen künftig durch Fördermittel aus dem Fonds Zukunft Österreich in der Höhe von 1 Million Euro weiter gestärkt werden soll.

Am 26. Juni 2024 hat der Stiftungsrat der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung die Förderung für MINT-Regionen in der Höhe von 1 Mio. Euro aus dem Fonds Zukunft Österreich beschlossen. Die Initiative erfolgt durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und wird durch die als MINT-Regionen Service Hub fungierende Austria Wirtschaftsservice (aws) abgewickelt.

In der 1. Ausschreibungsrunde wurden mit rund 380 Akteurinnen und Akteuren – darunter 161 Kindergärten und Schulen, 88 Unternehmen, 15 Hochschulen und über 100 weiteren Partnerinnen und Partnern wie öffentlichen Einrichtungen – 14 österreichische MINT-Regionen ausgezeichnet. Das MINT-Regionen Qualitätslabel wird vom BMBWF, der aws und den Kooperationspartnern Industriellenvereinigung, MINTality Stiftung sowie Österreichs Bildungsagentur OeAD vergeben.

„In den aktuell 14 österreichischen MINT-Regionen wollen wir möglichst viele junge Menschen entlang der gesamten Bildungskette für Mathematik, Informatik, Technik und Naturwissenschaften begeistern, um den globalen Herausforderungen mit MINT-Wissen und Kreativität sowie hochqualifizierten Nachwuchskräften bestmöglich zu begegnen. Das hervorragende Engagement der MINT-Regionen in zahlreichen Kooperationsprojekten soll künftig durch Fördermittel aus dem Fonds Zukunft Österreich in der Höhe von 1 Mio. Euro weiter gestärkt werden, wobei vor allem Mädchen und Frauen verstärkt ermutigt werden sollen, ihre Fähigkeiten in MINT-Fächern zu entfalten“, so Bundesminister Martin Polaschek.

 

Unterstützung für innovative und experimentelle Projekte

Mit der neuen Förderung sollen kooperative Projekte in den zertifizierten MINT-Regionen entwickelt und umgesetzt werden. Schulische oder außerschulische Initiativen, die einen innovativen oder experimentellen Charakter mitbringen, können so von den Akteurinnen und Akteuren risikofrei ausprobiert werden. Dabei steht die Chancengleichheit im Vordergrund: Es soll das Interesse für die MINT-Fächer bei Menschen mit unterschiedlichen sozialen und familiären Hintergründen, Fähigkeiten und Startvoraussetzungen gezielt gesteigert werden. Die Öffnung des Förderungscalls ist mit Anfang 2025 avisiert.

„Mit der neuen Förderung wird die gezielte Ansprache von jungen Menschen – vor allem Mädchen – in den MINT-Regionen weiter gestärkt und intensiviert. Als aws freuen wir uns, dass wir dabei einen wichtigen Beitrag leisten können, um Österreich gemeinsam zu einem MINT-Standort und zum MINT-Fachkräfte-Hub zu entwickeln. Unser Beitrag zu dieser impulsgebenden Initiative ergänzt auch entsprechend unseren Auftrag als Förderbank des Bundes, die Innovations- und damit auch die internationale Wettbewerbsattraktivität zu erhöhen“, so die aws Geschäftsführung Edeltraud Stiftinger und Bernhard Sagmeister.

„Die Suche nach Fachkräften im MINT-Bereich ist und bleibt eine große Herausforderung für die Unternehmen, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Gleichzeitig ist MINT-Wissen heute zur Grundvoraussetzung geworden, um die komplexe Welt um uns zu verstehen und sie aktiv mitgestalten zu können – vom Klimawandel bis zur künstlichen Intelligenz. MINT wird damit die Superkompetenz unserer Zeit. Durch die Förderung des Fonds Zukunft Österreich erhalten MINT-Regionen neue Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche für diese Superkompetenz zu begeistern und damit die Tür zur Zukunft für sie zu öffnen“, so Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV).

Jakob Calice, OeAD-Geschäftsführer, betont: „Als Österreichs Bildungsagentur begrüßen wir sehr die neue Ausschreibung in Höhe von 1 Mio Euro. Damit erhalten MINT-Regionen entscheidenden Handlungsspielraum, um ihre Projekte umzusetzen und MINT-Bildung nachhaltig zu verankern. Das ist ein wichtiger Beitrag, mit dem die Sichtbarkeit und das Interesse an MINT gesteigert werden.“

„Ziel der MINTality Stiftung ist, Mädchen von klein an durch vielfältige und kontinuierliche MINT-Erlebnisse für Technik zu begeistern, sie zu fördern und miteinander zu vernetzen. Nur so finden Mädchen langfristig ihren Weg in spannende und einkommensstarke MINT-Ausbildungen und -Berufe. Entlang dieses MINT-Lernwegs mit den MINT-Regionen zusammenzuwirken bzw. diese zu unterstützen, ist uns besonders wichtig – durch Guidelines, Good Practice Sharing und Co-Creation, um gemeinsam (Pilot-)Projekte zu innovieren und regionale Projekte österreichweit zu skalieren. Dass die MINT-Regionen jetzt auch finanzielle Unterstützung dabei bekommen, können wir nur begrüßen“, sagt Therese Niss, Gründerin und Vorstand der MINTality Stiftung.

 

MINT-Region Obersteiermark

Das neue Förderprogramm wurde am Rande eines Besuchs von Bundesminister Polaschek in der MINT-Region Obersteiermark präsentiert. Diese erstreckt sich geografisch über die fünf politischen Bezirke Bruck-Mürzzuschlag, Leoben, Murtal, Murau und Liezen, die Koordinationsstelle ist an der Montanuniversität Leoben eingerichtet. „Eine Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit, hohe Lebensqualität sowie die Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft sind gut ausgebildete Menschen, die in unserer Region bleiben bzw. sich hier neu niederlassen. Der regionalen MINT-Förderung kommt somit sowohl für die individuellen Zukunftschancen junger Menschen als auch für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Region eine zentrale Bedeutung zu“, erklärt Rektor Peter Moser das bereits langjährige Engagement der Alma Mater Leobiensis in diesem Bereich.

„Die MINT-Region möchte in der Obersteiermark für die Obersteiermark wirken und sieht ihre Aufgabenstellung daher in lokal umsetzbaren Handlungsschwerpunkten“, betont Koordinationsstellen-Leiterin Julia Mayerhofer-Lillie. Zur Erreichung der strategischen Ziele wurden drei Meilensteine definiert: Aufbau eines starken und nachhaltigen Netzwerks, Ergänzung, Bereicherung und Entlastung des schulischen MINT-Unterrichts durch außerschulische Initiativen sowie Schaffung gelungener Bildungsübergänge. Mit diesen Meilensteinen ist ein Portfolio an konkreten Maßnahmen verbunden, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen, darunter eine erneute Abhaltung des erfolgreichen MINT-Kongresses von 25. bis 27. Februar 2025 an der Montanuniversität Leoben.

 

Aktuelle Ausschreibungsrunde für MINT-Regionen Qualitätslabel noch bis 20. Jänner 2025

Um als MINT-Region mit dem Qualitätslabel zertifiziert zu werden, sind bestimmte Qualitätskriterien zu erfüllen. Diese Voraussetzungen wurden gemeinsam mit allen Partnerinnen und Partnern und einem breit zusammengesetzten Steering Committee in einem Kriterienkatalog erarbeitet. Um ausgezeichnet zu werden, braucht es ein Netzwerk an unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren aus dem Bildungs- und Unternehmensbereich, ein MINT-Leitbild oder auch entsprechende Zukunftsprojekte sowie Maßnahmen zur Steigerung der MINT-Begeisterung bei Mädchen und Frauen.

Der Kriterienkatalog für die aktuelle Einreichung sowie die bisher ausgezeichneten MINT-Regionen sind hier zu finden www.mint-regionen.at – bei direkten Fragen rund um die Initiative steht der MINT-Regionen Servicehub jederzeit unter office(at)mint-regionen.at zur Verfügung. Die Bewerbung für die 2. Ausschreibungsrunde ist noch bis 20. Jänner 2025 möglich.

 

Speaker-Tisch im Rahmen der Pressekonferenz am 13.08.2024 an der Montanuni

Präsentation der neuen Förderung im Rahmen einer Pressekonferenz mit Bundesminister Martin Polaschek (Mitte) an der Montanuniversität Leoben (Foto: Harald Tauderer)

Gruppenfoto von der Pressekonferenz an der Montanuni

v. l.: Vizerektor Thomas Prohaska, Vizerektor Helmut Antrekowitsch, Vorständin MINTality Stiftung Therese Niss, Geschäftsfeldleiterin aws Tanja Spennlingwimmer, Leiterin Koordinationsstelle MINT-Region Obersteiermark Julia Mayerhofer-Lillie, Rektor Peter Moser, Bundesminister Martin Polaschek, Vizerektorin Christina Holweg, IV Steiermark-Vertreterin Sabine Sattler, Abteilungsleiter Bildungsdirektion Obersteiermark-Ost Ernst Führer, Abteilungsleiter Bildungsdirektion Obersteiermark-West Roman Scheuerer (Foto: Harald Tauderer)

Bundesminister Martin Polaschek und Rektor Peter Moser bei der Pressekonferenz

Bundesminister Martin Polaschek (l.) und Rektor Peter Moser bei der Präsentation der neuen Förderung vor Medien (Foto: Harald Tauderer)

Back