MINT: Bausteine für alles, was kommt

Mathematik, Physik, Chemie, Mechanik und weitere Grundlagenfächer entfachen bei den wenigsten Studienanfänger*innen Vorfreude. Eigentlich schade. Denn jedes technische Studium baut auf den MINT-Grundlagen auf und es lernt sich leichter, wenn man die Basics verstanden hat. Unsere Blogger*innen erzählen euch über Vorurteile und Notwendigkeiten, über Durchhaltevermögen und Motivation im ersten Studienjahr.

Auch unsere MINTfluencer*innen unterstützen dich im Rahmen der online Vorlesungsreihe MINT@Leoben ab 19. September 2022, alle Infos findest du auf https://starter.unileoben.ac.at/info-beratung/mint.

Julia

Langweilig. Unverständlich. Unnötig.

Vermutlich fallen den meisten von euch ähnliche Begriffe ein, wenn sie an das Wort „Grundlagenfächer“ denken. Trockene Theorie, von der man keine Ahnung hat, wann oder wo sie zur Anwendung kommen soll. Also wird auf die Prüfung hingelernt, nur um anschließend schnell alles wieder zu vergessen. Und dann beim Lernen für die folgenden Fächer wieder ganz von vorne anzufangen.

Denn so mühsam es vielleicht scheint, Grundlagenfächer sind eben genau das, was sie sind. Grundlagen. Bausteine für alles, was danach kommt. Gerade wenn diese Bausteine fehlen, macht man sich das Leben selbst unnötig schwer. Es kostet Zeit und Motivation, Dinge immer wieder von Neuem zu lernen. Deshalb ist es schlussendlich doch am einfachsten, sich einmal durchzubeißen – das Gelernte auch wirklich zu verinnerlichen – und sich so einen guten Grundstein für ein schnelles und erfolgreiches Studium zu legen.

Felix

In den Grundlagenfächern an der Montanuniversität lernt man, an unterschiedliche Probleme mit einem soliden ingenieurstechnischen Verständnis heranzugehen. Dieses Wissen wird euch helfen, facettenreiche Probleme in der Industrie zu lösen oder an komplett neuen Ansätzen zu arbeiten, wie beispielsweise innovative Wege aus der Klimakrise zu finden. Nach dem Abschluss an der Montanuniversität werdet ihr mit Ingenieur*innen aus allen Branchen auf Augenhöhe diskutieren können, weil ihr das notwendige Rüstzeug in Leoben mitbekommen habt! Jede(r) Studierende kennt gewisse Grundlagenfächer, in denen er/sie sich leichter tut als in anderen. Das erfordert Durchhaltevermögen, was wiederum eine Eigenschaft ist, die sowohl im Privat- als auch Berufsleben vorteilhaft ist.

Für die Grundlagenfächer motivieren konnte ich mich während des Studiums mit einer gewissen Neugierde daran, wie Dinge funktionieren und wie man diese Konzepte in der „Ingenieurssprache“, also mathematisch/physikalisch/chemisch oder mechanisch beschreiben kann. Ich wünsche allen einen guten Start ins Studium und viel Erfolg für die Grundlagenfächer!

Valerie

Beim Gedanken an die Grundlagenfächer bekomme ich jedes Mal eine Gänsehaut. Einerseits, weil sie so unglaublich interessant waren, andererseits, weil sie fürchterlich mühsam zum Lernen waren. Grundsätzlich haben mich sämtliche Themen interessiert, aber so genau wollte ich das alles dann doch nicht wissen. Nicht nur einmal stellte sich mir die Frage, wozu ich das Ganze in dieser Ausprägung lernen sollte. Erst ab dem vierten Semester begann ich den Sinn zu verstehen.

Viele Fächer bauen auf die Grundlagen auf, das meiste lernt sich leichter, wenn man die „Basics“ verstanden hat. Heute bin ich sehr froh darüber, Mathe, Physik und Chemie in diesem Ausmaß gelernt und verstanden zu haben. Auch wenn sich der tiefere Sinn dahinter nicht sofort erschließt, lohnt es sich, die ersten Semester „durchzubeißen“ und die Freude am eigentlichen Studium dadurch nicht trüben zu lassen. Denn so interessant die Grundlagenfächer auch sind, wirklich spannend wird es dann natürlich erst bei den studienspezifischen Fächern ab dem vierten Semester, die allesamt auf das Wissen der ersten drei aufbauen.

Richard

Wenn ich Studieninteressierten erzähle, dass die ersten beiden Semester bei uns hauptsächlich aus Mathematik, Physik, Chemie, Statistik und Mechanik, also den Grundlagen, bestehen, sind die meisten erst einmal abgeschreckt. Doch warum braucht man diese überhaupt und was war der Mehrwert für mein Studium und mein Verständnis bisher?

Die technischen Grundlagen, die bei uns an der Montanuniversität gelehrt werden und zur technischen Basisausbildung eines jeden Montanisten und jeder Montanistin gehören, sollen, wie der Begriff schon anklingen lässt, ein grundlegendes technisches Wissen vermitteln, auf dem die weitere Ausbildung fußt.

Dabei ist vermutlich nach schulischer Vorbildung zu unterscheiden, welche der Fächer in den ersten Semestern besonders relevant für den Studierenden sind. Für mich zum Beispiel waren vor allem Physik und Mechanik wichtig, da ich im Gymnasium keine ausreichende Vorbildung für die technischen Probleme, die einen bei einem Studium an der Universität erwarten, erhalten habe. Für Kommiliton*innen von mir war wiederum Mathematik oder Chemie besonders wichtig, um ein grundlegendes Verständnis in diesen Bereichen aufzubauen. Was diese Fächer alle gemein haben, ist, dass sie jedenfalls zu den größeren Herausforderungen im Bachelor-Studium gehören. Mit dem letzten Satz möchte ich nicht abschrecken, sondern verdeutlichen, dass die technischen Grundlagen in Leoben besonders ernst genommen werden, um die Studierenden gut für alle weiteren Aufgaben vorzubereiten. Bereits im dritten und vierten Semester, wenn man auf Fächer wie Maschinenelemente, Strömungslehre oder Thermodynamik trifft, ist ein solides Verständnis der Grundlagen besonders wichtig bzw. Voraussetzung, um auch diese Themengebiete wirklich zu verstehen, ohne sich dabei nur auf die enthaltene Mathematik, Physik oder Mechanik konzentrieren zu müssen.

Mein Tipp an alle Studienanfänger*innen: Bemüht euch die Grundlagen im Studium gewissenhaft abzuarbeiten, bevor ihr euch auf die Herausforderungen des dritten und vierten Semesters stürzt, denn ihr werdet euch das Leben leichter machen und nachhaltig von einer soliden Grundausbildung profitieren. Lasst euch nicht abschrecken und vor allem auch nicht blenden, denn eure Kommiliton*innen kämpfen genauso mit den Inhalten wie die Jahrgänge davor und ihr vermutlich selbst auch. Versucht das Curriculum in der angegebenen Reihenfolge abzuarbeiten (und nicht so wie ich Fächer aus höheren Semestern vorzuziehen), denn die Gestalter*innen des Lehrplans haben sich schon etwas dabei gedacht. J

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