Die Mensur

Das Fechten der Studenten ist im ausgehenden Mittelalter aus der Notwendigkeit heraus entstanden, sich auf den langen Wegen zwischen Heimat und Universität vor Übergriffen zu schützen. Neben dem Adel, Würdenträgern und Mitgliedern der Fechtergesellschaften (des Bürgertums und der Handwerkerschaft) stand nur den Studenten das Recht zu, Waffen zu tragen.

Bis weit in das 19. Jahrhundert hinein bestand die Kunst des Fechtens darin, Angriffe des Gegners zu parieren oder ihnen auszuweichen. Der Abstand war so groß, dass der Gegner nur mit einem Ausfallschritt getroffen werden konnte; die Mensur war beweglich. Etwa ab 1850 wandelte sich die Auffassung vom Fechten. Anstelle des „flüssigen Fechtens“ mit Finten und Paraden legte man immer mehr Wert auf das „Stehen“, d.h. Erwarten und Parieren des Hiebes ohne sonstige körperliche Reaktion. Jeder Hieb musste sofort pariert werden, Zurückgehen war verpönt.

Zugleich wurde der Schutz des Fechters immer weiter verstärkt, sodass nur mehr der Kopf des Fechters als Trefferfläche übrig blieb. Der Fechtarm wurde hochgenommen, die Paukanten rückten zusammen, die heutige Fechtweise mit fester, enger Mensur als faires Kampfspiel war entstanden.

Die Mensur bietet eine hohe charakterliche Schulung, stärkt den Zusammenhalt innerhalb unserer Gemeinschaft und setzt voraus, dass der Paukant gewillt ist, sich lebenslang für seine sowie die Ideale seiner Verbindung einzusetzen und einzutreten. Es ist schwierig, zu erklären, wie erhebend das Gefühl nach einer erfolgreich bestandenen Mensur ist, das muss man wohl selbst erlebt haben, um zu wissen, welche Bedeutung dies für einen Einzelnen und für das Corps haben kann. Wir messen der Mensur einen hohen Stellenwert bei, gutes Training sorgt dafür, dass jeder, der dies will, diese Herausforderung auch meistern kann.

Eine ausführliche Darstellung von Wesen und Geschichte des studentischen Fechtens, der Mensur, findet sich bei Wikipedia, der freien Enzyklopädie. HIER! geht es direkt zu dem Beitrag, der detailliert Geschichte und Entwicklung sowie heutiges Wesen der Mensur beschreibt.