BitKOIN: CO₂-reduzierte Bindemittel durch thermochemische Konversion mineralwolleabfallhaltiger Reststoffkombinationen
Mineralwolleabfälle aus dem Bau- und Abbruchsektor gelten als schwer verwertbar und rücken angesichts des bevorstehenden Deponieverbots in Österreich zunehmend in den Fokus. Gleichzeitig sinkt die Verfügbarkeit von Hochofenschlacke (Hüttensand), einem zentralen Sekundärrohstoff der Zementindustrie. Das Projekt BitKOIN untersucht die thermo-chemische Umwandlung von Mineralwolle zu einer verwertbaren, chemisch stabilen Fraktion. Am Lehrstuhl für Thermoprozesstechnik stehen dabei Hochtemperaturprozesse im Zentrum, welche die potenziell gefährliche, faserige Struktur zerstören und eine gezielte chemische Modifikation durch Kombination mit anderen Reststoffen (Korrekturstoffe) ermöglichen. Durch eine anschließende Nassgranulation wird ein Produkt erzeugt, das hinsichtlich Zusammensetzung und Eigenschaften mit Hüttensand vergleichbar ist. Mit der Durchführung von Labor- und Großversuchen wird die baustoffliche Eignung des Recyclingmaterials für den Einsatz als Klinkersubstitut getestet. Das Projekt leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Zementindustrie und zeigt, wie industrielle Nebenströme mit konkretem Nutzen für Umwelt und Bauwirtschaft in eine funktionierende Kreislaufwirtschaft überführt werden können.
Ansprechperson
Dr.mont. Philipp Sedlazeck, MSc - Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft
E-Mail: philipp.sedlazeck(at)unileoben.ac.at
Tel.: +43 3842 402 5111
https://fti-ressourcenwende.at/de/projekte/kreislaufwirtschaft/bitkoin.php
Weitere beteiligte Lehrstühle: Thermoprozesstechnik

