Kinetische Modellierung des chemischen Recyclings von Kunststoffabfällen

In der EU fallen jährlich über 25 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle an. Um fossile Ressourcen zu einzusparen und die geforderten Verwertungsquoten zu erreichen, ermöglicht das ReOil®-Verfahren der OMV eine attraktive Option zum chemischen Recycling von Kunststoffabfällen. Dabei können auch verunreinigte, gemischte Fraktionen wiederverwertet werden, die für ein mechanisches Recycling nicht zugänglich sind. Beim innovativen ReOil®-Verfahren werden Polymere unter Luftabschluss auf Temperaturen über 400 °C erhitzt, wodurch die Kohlenwasserstoffketten in kürzere Fragmente gebrochen werden. Das entstehende Produkt eignet sich aufgrund der chemischen Zusammensetzung als Rohölsubstitut und kann in bestehender Raffinerieinfrastruktur wieder zu Ausgangsstoffen für die Kunststoffherstellung und anderen petrochemischen Produkten veredelt werden.

Der Lehrstuhl für Verfahrenstechnik des industriellen Umweltschutzes begleitet seit vielen Jahren die Weiterentwicklung und Maßstabsvergrößerung dieses Verfahrens. Dabei werden Fragestellungen zu Einsatzströmen, den Einflussfaktoren auf das Betriebsverhalten und Produktspektrum, zum Reaktionsmechanismus sowie der Kinetik untersucht. Neben experimentellen Untersuchungen kommen hierfür Methoden der Modellierung und Simulation zum Einsatz.

Ansprechperson

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.-Ing. Markus Lehner- Lehrstuhl für Verfahrenstechnik des industriellen Umweltschutzes

E-Mail: markus.lehner(at)unileoben.ac.at

Tel.: +43 3842 402 5000

https://www.omv.com/de/expertise/chemicals/reoil