SCIMIN-CRM (Sustainable & Circular Production of Mineral Critical Raw Materials)
Bergbau hat in seiner Geschichte bereits riesige Mengen an Abraumhalden von Materialien, die einst aufgrund technologischer Beschränkungen als unbrauchbar galten, erzeugt. In der EU gibt es schätzungsweise 100.000 dieser „Mining Waste Facilitites (MWF)“, die große Mengen an wertvollen Rohstoffen enthalten, die zum damaligen Zeitpunkt nicht verwertet wurden.
Das Projekt SCIMIN-CRM zielt darauf ab, Verwertungswege für dieses große, bisher ungenutzte Potenzial zu entwickeln. Zu diesem Zweck werden vier europäische MWF-Pilotstandorte detailliert auf ihre Rohstoffgehalte, mögliche Abbau- und Gewinnungsstrategien untersucht. Die Wiedergewinnung dieser Ressourcen hat gegenüber dem konventionellen Bergbau mehrere Vorteile, da die Gesteinsmasse bereits zerkleinert ist und nur noch aufbereitet werden muss. Darüber hinaus kann die Rückgewinnung auch eine entscheidende Rolle bei der Umweltsanierung kontaminierter Standorte spielen, die oft als ökologische Narben angesehen werden. Durch die Integration nachhaltiger Verfahren zielt SCIMIN-CRM nicht nur auf die Gewinnung wichtiger Rohstoffe ab, sondern leistet auch einen Beitrag zu einem verantwortungsvolleren Bergbau.
Ansprechperson
Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr.mont. Philipp Hartlieb - Lehrstuhl für Bergbaukunde, Bergtechnik und Bergwirtschaft
E-Mail: philipp.hartlieb(at)unileoben.ac.at
Tel.: +43 3842 402 2025
Weitere beteiligte Lehrstühle: Geologie und Lagerstättenlehre, Nichteisenmetallurgie
Metrologie für das Recycling von technologie-kritischen Elementen zur Unterstützung der europäischen Kreislaufwirtschaft

Technologie-kritische Elemente (TCEs) werden in zahlreichen Bereichen unseres Alltags eingesetzt – darunter Mobiltelefone, Computer sowie Produkte aus dem Bereich der erneuerbaren Energien wie Solarmodule und Windkraftanlagen. Die Europäische Kommission hat im Jahr 2017 neue Zielvorgaben für das Recycling von TCE-haltigen Abfällen festgelegt. Der Fortschritt in diesem Bereich ist jedoch bislang begrenzt, was vor allem auf das Fehlen geeigneter Standards zur Quantifizierung dieser Elemente in sogenannten „Urban-Mining“-Abfallmatrizen zurückzuführen ist – einer äußerst anspruchsvollen Probenmatrix, die sich durch eine hohe Heterogenität auszeichnet.
Ziel dieses Kooperationsprojekts war es daher, neue, SI-rückführbare Referenzmaterialien und Methoden für die präzise und genaue Quantifizierung von TCEs in Urban-Mining-Abfällen zu entwickeln, um neue Recyclingstrategien zu unterstützen. Im Mittelpunkt stand die Untersuchung der Einsatzmöglichkeiten von Tandem-ICP-Massenspektrometrie (ICP-MS/MS) und Röntgenfluoreszenz-Spektrometrie (XRF) für Urban-Mining-Matrizen. Darüber hinaus wurden neue Probenvorbereitungsstrategien entwickelt, darunter der Einsatz von druckunterstützter Mikrowellenaufschluss-Technik.
Ansprechperson
Assoz.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Johanna Irrgeher - Lehrstuhl für Allgemeine und Analytische Chemie
E-Mail: johanna.irrgeher(at)unileoben.ac.at
Tel.: +43 3842 402 1204


