Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt der Montanuniversität und des Vereins Steirische Eisenstraße, das durch das EU-Projekt WIN („Improving the position of women in the labour markets of industrial regions“) finanziert wurde.
Industrie- und Bergbauregionen sind historisch stark männlich geprägt – mit spürbaren Auswirkungen bis heute: Der Bezirk Leoben weist mit 24,5 % den höchsten Gender Pay Gap der Steiermark auf. Gleichzeitig steht die Region vor einem tiefgreifenden strukturellen Wandel: In den kommenden zehn Jahren wird rund ein Drittel der Beschäftigten in Pension gehen. Damit eröffnen sich insbesondere für Frauen große Chancen in allen Bereichen – von der Produktion über die Forschung bis hin zu Führungs- und Managementpositionen.
Das Interreg-Projekt WIN, an dem sieben europäische Regionen beteiligt sind, darunter die Steirische Eisenstraße, setzt genau hier an. Ziel ist es, bestehende Barrieren abzubauen, das Potenzial weiblicher Schlüsselkräfte sichtbar zu machen und neue Perspektiven in industriell geprägten Regionen zu eröffnen. Dabei wird auch gezielt auf bewusstseinsbildende Maßnahmen gesetzt. So initiierte der Verein Steirische Eisenstraße zuletzt einen Kreativwettbewerb zum Thema „Frauen erobern Bergbau und Industrie“ an den Höheren Schulen der Region zur Gestaltung eines Regionalbusses, der nun ein Jahr lang durch die Steirische Eisenstraße tourt. „Wir wollen Frauen Mut machen und ihnen Wege in die Industrie und die Wissenschaft öffnen“, betont Eisenstraßen-Obmann Mario Abl.
„Pionierinnen im Montanwesen“: Eine Gemeinschaftsinitiative der Montanuniversität Leoben und des Vereins Steirische Eisenstraße
Ein weiteres Modul zur Bewusstseinsbildung im Projekt ist die Wanderausstellung „100 Jahre Frauen im Montanwesen – von den Pionierinnen bis heute“, die im Rahmen des WIN-Projektes gemeinschaftlich von der Montanuniversität und dem Verein Steirische Eisenstraße entwickelt und am 16. Dezember 2025 an der Montanuniversität Leoben eröffnet wurde.
Das Ausstellungsteam – Alexander Baumann, Johanna Irrgeher und Eva Wegerer (Montanuniversität Leoben) sowie Kerstin Dohr und Gerfried Tiffner (Verein Steirische Eisenstraße) – hat sich dafür in den vergangenen Monaten auf eine intensive Spurensuche begeben.
Im Mittelpunkt stehen beispielhafte Frauen und ihre Karrierewege in Leoben: von Elisabeth Latal, der ersten weiblichen Absolventin der Montanuniversität vor genau 100 Jahren, bis zu den heutigen Professorinnen.
Ihre beeindruckenden Geschichten zeigen, wie Mut, Kompetenz und Beharrlichkeit dazu beigetragen haben, dass Karrierewege von Frauen in Forschung und Technik Schritt für Schritt zur Selbstverständlichkeit werden. Die Ausstellung möchte ihre Leistungen sichtbar machen, Inspiration geben und Frauen ermutigen, diese Wege weiterzugehen.
Die Ausstellung kann noch bis Februar 2026 im Foyer des Erzherzog Johann Trakts der Montanuniversität Leoben während der regulären Universitätsöffnungszeiten besichtigt werden.
Stimmen zur Ausstellung
Rektor Peter Moser(Montanuniversität Leoben): „Die Ausstellung macht sichtbar, was lange übersehen wurde: Frauen haben die Montanuniversität Leoben seit einem Jahrhundert maßgeblich mitgeprägt. Ihre Leistungen gehören in den Mittelpunkt – nicht nur aus historischer Perspektive, sondern auch als starkes Signal für die Zukunft unserer Universität und der gesamten Region.“
Univ.-Prof.in Dr.in Johanna Irrgeher (Montanuniversität Leoben): Die Ausstellung erzählt die Geschichte von Frauen im Montanwesen anhand von Zahlen und Fakten – diese sprechen für sich, ganz ohne große Interpretation. Es bleibt eine zentrale Aufgabe, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sichtbar miteinander zu verbinden – wie es uns hier gelungen ist.
Alexander Baumann, BA (Universitätsarchiv der Montanuniversität): „Die historischen und aktuellen Portraits verdeutlichen, was sich seit Elisabeth Latals Abschluss vor 100 Jahren in Punkto Frauenstudium an der Montanuniversität getan hat. Die Ausstellung zeigt diesen Wandel hin zu mehr Partizipation von Frauen auf allen Ebenen der Universität.
Mag.a Kerstin Dohr (Verein Steirische Eisenstraße): „Die Ausstellung ist ein bedeutender Meilenstein im Rahmen des WIN-Projektes. Sie steht für die Kraft der Kooperation und die gemeinsame Vision, die Rolle der Frauen in der Industrie- und Bergbauregion Steirische Eisenstraße zu stärken“.
Weitere Informationen: www.eisenstrasse.co.at/eu-projekte/win



