Dr.mont. Charlotte Cui beschäftigte sich in ihrer Dissertation „Microstructural changes in Cu – SAC – Cu interconnects during isothermal, mechanical and thermo-mechanical load” mit den mikrostrukturellen Veränderungen und Schädigungsmechanismen in bleifreien mikroelektronischen Loten. Dazu entwickelte und nutzte sie einen multiskaligen, korrelativen, KI-gestützten Workflow bildgebender Methoden, der sowohl eine detaillierte Ursachenanalyse als auch die Ableitung statistischer Korrelationen ermöglichte. Ihre Arbeit leistet damit einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis und zur Zuverlässigkeitsbewertung moderner, umweltfreundlicher Lötmaterialien.
Dr.mont. Abdullah Jabr befasste sich in seiner Dissertation „Understanding the Effect of Processing Conditions on the Properties of Cold Sintered Ceramics“ mit der Weiterentwicklung des Kaltsinterverfahrens, eines neuartigen und energieeffizienten Herstellungsprozesses für keramische Werkstoffe. Dieses Verfahren basiert auf dem Prinzip, die traditionell über 1000 °C liegenden Sintertemperaturen auf unter 350 °C zu reduzieren, wodurch der Energieverbrauch und die Emissionen in der Herstellung erheblich verringert werden. Seine Forschung lieferte grundlegende Erkenntnisse zur Verbesserung der strukturellen Integrität kaltgesinterter Materialien und demonstrierte die Hochskalierbarkeit des Verfahrens.
Die Preise wurden im Rahmen des ÖWGP-Doktoratskolloquiums an der Montanuniversität Leoben verliehen.

