Im Rahmen einer festlichen Akademischen Feier am 16. Februar 2024 promovierte Sebastian Moser an der Montanuniversität Leoben zum Doktor der montanistischen Wissenschaften „sub auspiciis Praesidentis rei publicae“. Er ist erst die neunte Person, die diese außergewöhnliche akademische Ehrung an der Montanuniversität Leoben erhalten hat.
Forschungsaufenthalt in Taiwan: Wissenschaft und Kultur im Austausch
Im August 2025 hielt sich Dr. Moser für einen Forschungsaufenthalt in Taiwan auf. Zu Beginn seines Aufenthaltes war er als Gastwissenschaftler an der National Sun Yat-sen University (NSYSU) in Kaohsiung in der Forschungsgruppe Extreme Mechanics & Materials von Ass.-Prof. Bo-Shiuan Li tätig. Im Fokus standen dabei bruchmechanische Untersuchungen von Halbleiterproben sowie der wissenschaftliche Austausch mit den Forschenden vor Ort, etwa bei einer von Chia-Ling Chi geführten Besichtigung des am Campus ansässigen Joint Lab for Semiconductor Technology. An Dr. Mosers abschließendem Seminarvortrag am Department für Mechanical & Electromechanical Engineering der NSYSU herrschte großes Interesse.
Während seines Aufenthalts in Taiwan absolvierte Dr. Moser einen Sprachkurs in Mandarin-Chinesisch und besuchte Prof. Fan-Yi Ouyang von der National Tsing Hua University (NTHU) in Hsinchu für einen weiteren wissenschaftlichen Austausch. Seine beiden Aufenthalte an der NSYSU und der NTHU ermöglichten ihm eine fachliche Vertiefung in der Herstellung, Charakterisierung und Prüfung von Materialien in der Mikroelektronik. Darüber hinaus konnte er seine Kontakte im wissenschaftlichen Bereich erweitern und wertvolle kulturelle Erfahrungen sammeln.
Forschungsaufenthalt in Schweden: Tiefgreifende Untersuchungen
Im September 2025 führte Dr. Moser ein weiterer Forschungsaufenthalt nach Stockholm/Schweden zur Firma Excillum AB, einem auf die Einwicklung von Labor-Röntgenquellen spezialisierten und auf der wissenschaftlichen Bühne sehr aktiven Unternehmen. Gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern wurden dort Röntgencomputertomographie-Messungen an einem Demonstrationssystem mit der hochmodernen NanoTube N3 Röntgenquelle durchgeführt.
Die Untersuchungen konzentrierten sich auf die Charakterisierung der Schädigungsentwicklung von Metallisierungsschichten in mikroelektronischen Chips während vor Ort durchgeführter Belastungstests. Dabei wurden neue Möglichkeiten für die laborbasierte Röntgencharakterisierung erprobt. Eine gemeinsame wissenschaftliche Publikation ist in Vorbereitung. Die Zeit in Schweden ermöglichte es Dr. Moser, sich in den Gebieten der Materialcharakterisierung und Testautomatisierung vertiefend weiterzubilden.
Zur Person
Sebastian Moser besuchte das BG/BRG Villach St. Martin und studierte anschließend Technische Physik an der TU Wien. Für sein Doktoratsstudium kam er an die Montanuniversität Leoben, wo er sich im Bereich Werkstoffwissenschaft spezialisierte. Seine Dissertation, betreut von Priv.-Doz. Dr. Megan J. Cordill vom Erich-Schmid-Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dem Department Werkstoffwissenschaft, befasste sich mit der Ermüdung von Metallisierungsschichten in mikroelektronischen Anwendungen. Die Forschungsarbeiten führte Dr. Moser größtenteils bei der KAI Kompetenzzentrum Automobil- und Industrieelektronik GmbH in Villach durch, einer Tochterfirma der Infineon Technologies Austria AG, wo er heute als Staff Engineer im Bereich Materials Science tätig ist.
Die beiden Forschungsaufenthalte zeigen eindrucksvoll, wie die Sub-auspiciis-Auszeichnung nicht nur eine Würdigung herausragender Leistungen darstellt, sondern auch als Sprungbrett für internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit sowie für fachliche und persönliche Weiterentwicklung wirkt.



