Montanistin leistet Pionierarbeit in der Geophysik

Dr. Eva Caspari, Assistenzprofessorin am Lehrstuhl für Angewandte Geophysik der Montanuniversität Leoben hat vor Kurzem erfolgreich ihre Habilitation abgeschlossen. In Ihrer Habilitationsschrift beleuchtet die Geophysikerin seismische Eigenschaften von flüssigkeitsgesättigten, geklüfteten Gesteinen aus einer petrophysikalischen Perspektive.

Der Ansatz der Wissenschaftlerin eröffnet neue Möglichkeiten, geophysikalische Daten in Bezug auf Klufteigenschaften zu interpretieren und somit deren Anwendung zu verbessern. Dr. Caspari schloss außerdem kürzlich ihre Qualifizierungsvereinbarung ab und wird mit 01. Dezember 2024 zur Assoziierten Professorin der Montanuniversität Leoben bestellt.
 

Methoden für sichere und nachhaltige Ressourcennutzung

Dr. Caspari konzentriert sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit auf die Charakterisierung von Klüften in Gesteinsformationen mithilfe seismischer und geophysikalischer Bohrlochmethoden, insbesondere in Gesteinen mit geringer Durchlässigkeit. Klüfte beeinflussen die hydraulischen und mechanischen Eigenschaften von Gesteinen entscheidend und spielen eine zentrale Rolle in der Geothermie, bei der CO₂-Speicherung und der Endlagerung radioaktiver Abfälle. Die Arbeit der Wissenschaftlerin leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen und sicheren Nutzung unterirdischer Ressourcen.

Die Geophysikerin kombiniert numerische Simulationen und methodische Entwicklungen, um den Einfluss flüssigkeitsgesättigter Klüfte auf seismische Attribute zu verstehen. Die Ergebnisse zeigen, dass seismische Daten wertvolle Informationen bezüglich der hydraulischen Konnektivität von Kluftnetzwerken enthalten, deren Bestimmung in-situ nach wie vor eine große Herausforderung darstellt. Ihre Arbeit führte auch zur Entwicklung einer innovativen Methode, die es ermöglicht die Steifigkeit von Klüften in-situ anhand von Bohrlochdaten abzuschätzen – eine bisher kaum realisierbare Aufgabe. Damit gelingt es ihr, eine Brücke zwischen lokalen Bohrlochmessungen und großflächigen seismischen Erkundungen zu schlagen, was die Interpretation und Anwendung seismischer Daten zur Charakterisierung von Kluftnetzwerken verbessert.
 

Zur Person

Dr. Eva Caspari studierte Geophysik an der TU Bergakademie Freiberg, Deutschland. Die Wissenschaftlerin promoviert im Jahr 2014 an der Curtin University in Australien im Bereich Explorationsgeophysik. Seit 2019 ist Dr. Caspari am Lehrstuhl für Geophysik der Montanuniversität Leoben tätig, wo sie 2020 zur Assistenzprofessorin ernannt wurde. 2024 schloss sie ihre Habilitation in Angewandter Geophysik an der Montanuniversität Leoben ab. Die Geophysikerin sammelte im Verlauf ihrer Karriere wertvolle internationale Erfahrung an renommierten Forschungseinrichtungen. Dazu zählen ihre Tätigkeiten als Junior Lecturer und Postdoc an der Universität Lausanne sowie ihre Rolle als Research Associate an der Curtin University in Australien.
 

Kontakt
Priv.-Doz. Dr. Eva Caspari, MSc 
Lehrstuhl für Angewandte Geophysik 
Telefon: +43 3842 402 - 2603
E- Mail: Eva.Caspari(at)unileoben.ac.at 

Dr. Eva Caspari gemeinsam mit Vizerektor Thomas Prohaska bei der Übergabe des Habilitationsbescheids. Foto: © MUL

Dr. Eva Caspari gemeinsam mit Vizerektor Thomas Prohaska bei der Übergabe des Habilitationsbescheids. Foto: © MUL

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