In Deponien, Halden und Schlammteichen abgelagerte Rückstände historischer Gewinnungstätigkeiten und Verarbeitungsprozesse sollen im Sinne der „Circular Economy“ verstärkt genutzt werden.
Im Zuge des geplanten Dissertationsvorhabens wird an Verfahren zur Nutzbarmachung der in der Vergangenheit angefallenen und gegenwärtig anfallenden Aufbereitungsabgängen (Feinberge, Schlicker) geforscht. Diese Rohgutarten unterscheiden sich in vielfacher Hinsicht von Rohgut aus Lagerstätten natürlichen Ursprungs.
Mit dem geplanten Dissertationsvorhaben soll ein Beitrag dazu geleistet werden, hochwertige Industriemineralkonzentrate aus einer anthropogenen Lagerstätte zu erzeugen. Auf Basis systematischer Untersuchungen der Rohgutanalytik werden unterschiedliche etablierte wie neuartige Aufbereitungsprozesse, welche typischerweise für Primärrohstoff entwickelt wurden, untersucht. Inwieweit sich diese, für die betrachteten Rohgutarten eignen und welche Produktqualitäten erzeugbar sind, wird durch eine vergleichende Gegenübergestellung und Auswertung der Prozesse im Einzelnen, als auch im Verbund, untersucht.
Eine der wesentlichen Fragestellungen ist, ob die erzeugten Kaolin-, Quarz- und Feldspatkonzentrate jenen aus Primärlagerstätten in ihren Merkmalen gleichwertig sind.
Ebenso soll untersucht werden, ob die in den Aufbereitungsabgängen angereicherten Schwerminerale, welche Elemente der Seltenen-Erden beinhalten, zu marktfähigen Konzentraten aufbereitet werden können. Neben der technischen Prüfung soll hierzu auch die Wirtschaftlichkeit geprüft werden.
Dipl.-Ing. Valentin Spiess