Hans-Roth-Umweltpreis

Der 18. Hans Roth Umweltpreis geht an Julian Aberger von der Montanuniversität Leoben. Er entwickelte in seiner Masterarbeit ein Verfahren zur Entfernung von Phosphor aus Schleifschlämmen. Dadurch wird erstmals echte Kreislaufführung von Legierungselementen wie Wolfram in der Edelstahlherstellung möglich. Zudem punktet die Forschungsarbeit durch Praxistauglichkeit. Eine Versuchsanlage im Technikum-Maßstab wurde bereits in Auftrag gegeben.

Gewinnung wertvoller Rohstoffe

Bei der Bearbeitung von hochlegierten Schnellarbeitsstählen fallen phosphorhaltige Schleifschlammreste an. Derzeit werden diese Abfälle in Hochöfen als Eisenerzersatz zur Stahlerzeugung genutzt. Bei diesem Downcycling gehen jedoch wertvolle Legierungselemente, wie etwa Wolfram, Molybdän, Vanadium und Cobalt, die in energieintensiven Prozessen hergestellt werden, verloren. Julian Aberger hat eine Methode entwickelt, um Phosphorrückstände aus den Metallschleifschlammabfällen zu extrahieren, wodurch diese in Elektrolichtbogenöfen wiederverwendet werden können. Das schont wichtige Primärressourcen und reduziert Treibhausgasemissionen wesentlich. Als Extraktionsmittel kommen handelsübliche Tenside, d.h. Waschmittel, zum Einsatz. Der Auftraggeber des Forschungsprojektes hat bereits den Bau einer Testanlage in Auftrag gegeben und plant, die extrahierten Schleifschlämme bei Versuchen im Elektrolichtbogenofen einzusetzen.

 
Förderung von Nachwuchs und Umwelt-Innovationen

Ziel des Hans Roth Umweltpreises ist der Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Technik, um den Umweltschutz zu fördern und Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft weiterzudenken und voranzutreiben. Bei der Bewertung wird besonders Wert auf den Innovationsgehalt, die Originalität der Ansätze und ihre Praktikabilität für den täglichen Einsatz gelegt. Wesentliche Kriterien sind auch der ökonomische und ökologische Nutzen sowie die Verringerung schädlicher Klimagase. Hans Roth, Saubermacher Gründer und Stifter des Preises, ist von der Fachkompetenz und Originalität der eingereichten Arbeiten beeindruckt: „Die Abfallwirtschaft lebt von Innovationen. Wichtig dafür ist die kompetente Ausbildung unserer Nachwuchstalente. Diese jungen Menschen zu fördern, ist mir persönlich ein sehr großes Anliegen. Ich gratuliere allen Gewinner:innen sehr herzlich zu ihren herausragenden Forschungsarbeiten, die in erster Linie dem Unternehmen und der Gesellschaft zur Verfügung gestellt werden.“ Seit 2005 wird diese Auszeichnung jährlich an fünf österreichischen und drei slowenischen Universitäten vergeben.
 
 

Der Gewinner der Hauptpreises Dipl.-Ing. Julian Aberger (2.v.re.) mit Ralf Mittermayr (Saubermacher), Univ.-Prof. Dr. Roland Pomberger und Hans Roth (v.l.) (Fotorecht: Saubermacher)

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